Biodiversität im Obstbau
Die Obsterzeuger engagieren sich stark für die Artenvielfalt in ihren Obstanlagen und ihrer Region. Sie sind selbst Botschafter für den Naturschutz. Der Zustand der biologischen Vielfalt im Alten Land hat sich in den letzten Jahren verbessert. Er wird beispielsweise auf Basis von Artenvielfalt, Systemen zur Förderung von Nützlingen und Bekämpfung von Schädlingen, Qualität der Nahrungsmittelproduktion, schonendem Einsatz von Produktionsmitteln, Bodenfruchtbarkeit, Wasserhaushalt und dargebotenem Landschaftsbild ermittelt.
Obstbauer als Botschafter für den Naturschutz
In den Obstplantagen finden sich vielfältige Lebensräume auf engem Raum: die Bäume und Sträucher, Randhecken, Wiesen, Brachflächen, Teiche … Diese Struktur fördert eine hohe Artenvielfalt. Es gibt diverse Ansätze im Erwerbsobstbau, um eine typische Vielfalt zu erhalten. Denn die Anlagen werden über mehrere Jahrzehnte genutzt und bieten deshalb einen Lebens- und Nahrungsraum für zahlreiche Tier- und auch Pflanzenarten.
Enge Zusammenarbeit mit Naturschützern und Anbauspezialisten
Unsere Erzeuger bauen ihr Obst entweder nach den integrierten oder den biologischen Richtlinien an. Beide Verfahren zielen darauf ab, die Natur nachhaltig zu schützen. Der integrierte Pflanzenschutz ist heute in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben und Bestandteil der guten fachlichen Praxis.
Neben dem eigenen Unternehmen stehen die Umwelt und auch die Bevölkerung im Zentrum der Bemühungen der Obsterzeuger. Sie versuchen aus ökonomischer Sicht, die Ertragsverluste und Qualitätseinbußen in ihren Kulturen gering zu halten. Denn davon hängt die eigene Rentabilität ab. Dafür arbeiten die Obsterzeuger eng mit Experten aus dem Naturschutz wie dem NABU und mit Anbauberatern des Obstbauzentrums Esteburg zusammen.
Biologische Schädlingsbekämpfung
Im Obstanbau gibt es eine Vielfalt an Organismen, die erhebliche Schäden an den Bäumen und Nutzpflanzen verursachen können – wie Viren, Bakterien, Pilze, Nematoden, Insekten, Wirbeltiere oder auch Vögel. Als Folge sind hohe Ertragseinbußen zu befürchten.
Bei der biologischen Schädlingsbekämpfung bringen die Obsterzeuger bewusst Viren oder Lebewesen auf den Obstplantagen ein, um die Zahl von schädlichen Tieren gering zu halten. Hierbei greifen sie meist auf Organismen zurück, die als natürliche Feinde – entweder Räuber und Schmarotzer oder Krankheitserreger – der unerwünschten Tierart bekannt sind.
Verwirrmethode zur Schädlingsbekämpfung
Die Obsterzeuger arbeiten auch mit der Verwirrmethode. Hier werden kleine Dispenser mit Pheromonen an die Zweige der Apfel- und Birnenbäume gehängt. Durch eine höhere Konzentration der künstlich hergestellten Pheromone werden die männlichen Tiere orientierungslos und finden so nicht mehr zum Weibchen. Damit wird – ohne Angriff auf die Nützlinge – vor allem verhindert, dass sich die Schädlinge vermehren. Im Obstbau betrifft das zum Beispiel den Apfelbaum-Glasflügler oder den Apfel- sowie den Birnenwickler.
Nützlinge im Obstbau
Wie der Name schon sagt, sorgen Nützlinge dafür, dass den Obstbäumen nicht zu viel Schaden zugefügt wird. Die fleißigen Helfer wie Marienkäfern, Florfliegen, Ohrwürmer und auch Vögel fressen viele Schädlinge im Obstbau. Während Marienkäfer verschiedene Läuse vernichten, suchen sich Vögel kleine Raupen und andere kleine Tiere, die sich an den Obstbäumen zu schaffen machen.
Um die Biodiversität auf unseren Plantagen zu stärken und auch zu vergrößern, haben wir Handlungsfelder definiert. Wir möchten diese Themen näher erläutern und aufklären, wie wir arbeiten. Und die Maßnahmen, die auf den Plantagen im Alten Land umgesetzt werden, lassen sich eigentlich auch von jedem einzelnen umsetzen. Deshalb zeigen wir hier auch Möglichkeiten auf, wie die Verbraucher selbst aktiv werden können. Denn die Umwelt, der Naturschutz und die Zukunft unseres Planeten liegen uns sehr am Herzen.