Fledermäuse
25 Fledermausarten sind in Deutschland heimisch, 19 davon gibt es im Alten Land, wie etwa das Braune Langohr, das Graue Langohr, die Teichfledermaus oder auch die Zwergfledermaus. Alle bei uns in Deutschland vorkommenden Arten sind streng geschützt. Sie gehören zu den besonders gefährdeten Tieren. Als größte Bedrohung gilt der Einsatz von Insektiziden. Dadurch wird ihnen nicht nur Nahrung entzogen, das Gift reichert sich auch in den kleinen Körpern mit bedrohlichen Konzentrationen an. Aber auch Biotop- und Quartierverluste schränken die Lebensräume stark ein.
Fledermaus im Obstbau
Eine Umfrage (Zustandsabfrage zur Biodiversität in Norddeutschen Obsthöfen im Januar/Februar 2019 – Teil 1) den Altländer Obstbauern ergab, dass etwa die Hälfte von ihnen regelmäßig abends auf dem Hof Fledermäuse sieht. Fledermäuse wohnen auf vielen Obsthöfen Unterschlupf. Vor allem die älteren Gebäude bieten ihnen den notwendigen Platz und Schutz vor verschiedenen Feinden. Doch zahlreiche Obstbauern stellen auch extra noch Fledermauskästen oder Fledermauswochenstuben auf, um das Biosystem zu verbessern.
Fledermausgarten und Wochenbett für die kleinen Insektenvernichter
Bekannt ist, dass ein blüh- und farbenfroher Garten viele Insekten anlockt. Es gibt auch Pflanzen, die erst nachts voll ihren Duft entfalten und damit dann auch bestimmter Falter und Schwärmer anlocken. Fledermäuse können diese orten und sie im Flug erbeuten. Also nicht, wundern, wenn es im Garten mal wieder Tiefflieger gibt. Zu den abend- und nachtduftenden Blumen gehören unter anderem Acker-Leimkraut, Gelbe Schwertlilie, Maiglöckchen, Nachtkerzen, viele Nelkenarten oder auch Weidenröschen. Küchen- und Heilkräuter wie Boretsch und Salbei bieten Nahrung für die Nachtfalter. Aber auch Flieder und Brennessel sind Magnete für unterschiedlichste Schmetterlinge. Jeder, der seinen Garten bewusst auch für nächtliche Besucher gestaltet, trägt zur Erhaltung der nützlichen, aber sehr gefährdeten Fledermäuse bei.
In vielen Parks finden sich schon einige Fledermauskästen oder auch Stangen, an denen die kleinen Säuger hängen können. Wussten Sie, dass diese Tiere geschützt werden? Verletzt man sie oder beschädigt eine Ruhestätte, kann dies ein Bußgeld von bis zu 65.000 Euro nach sich ziehen. Wer diesen kleinen Säugern helfen will, kann einfach ein Fledermausquartier für sie bauen. Das ist weder schwierig noch aufwendig. Aber es sollten einige Dinge beachtet werden, wo die neue Unterkunft befestigt werden soll. Das Fledermaushaus sollte wind- und wettergeschützt angebracht werden. Entweder direkt unter einem Dachvorsprung oder auch im Park an Bäumen. Und da sich die kleinen Tierchen fallen lassen, bevor sie losflattern, sollte das Quartier in einer Höhe von etwa vier Metern oder mehr hängen.