Lagerung
Während der Lagerung ist das Ziel, dass die Fruchtatmung des Apfels auf natürliche Weise vermindert und somit sein Substanzabbau verlangsamt wird. Dabei muss die Qualität der Früchte hinsichtlich der wertgebenden Stoffe und des Geschmacks bis zum Verbraucher erhalten bleiben. Durch die Langzeitlagerung wird der Vermarktungsdruck im Herbst genommen und die Vermarktungssaison verlängert.
Die Lagerdauer in den Kühllägern beträgt zwei bis drei Monate. Bei 0,5 bis fünf Grad Celsius verringert sich die Fruchtatmung auf 20 bis 30 Prozent. Darüber hinaus wird in CA-/ULO-Lägern (Controlled Atmosphere / Ultra Low Oxygen) zusätzlich zur Kühlung in luftdichten Räumen die Luftzusammensetzung verändert, so dass die mögliche Lagerdauer auf fünf bis zehn Monate verlängert werden kann.
Um eine Langzeitlagerung im CA-/ULO-Lager zu erreichen, werden – in Abhängigkeit zur Apfelsorte – der Sauerstoffgehalt (O2) auf 1,3 bis 1,5 Volumenprozent gesenkt und der Kohlendioxydgehalt (CO2) auf 0,8 bis 3,5 Volumenprozent erhöht. In nicht kontrollierter Atmosphäre beträgt der Sauerstoffgehalt etwa 20,9 Prozent, der Stickstoffgehalt etwa 79 Prozent und der Kohlendioxydgehalt circa 0,03 Prozent.
Der Sauerstoffgehalt verringert sich durch das natürliche Veratmen der Frucht. Um diesen Vorgang zu beschleunigen, wird Stickstoff maschinell in den Lagerraum eingespeist. Der Kohlendioxydgehalt steigt durch das Ausatmen der Frucht. Um sortenverträgliche Werte aufrechtzuerhalten, wird das Kohlendioxyd ständig der Raumluft entzogen. Möglich ist dies durch chemische Bindung an Hydratkalk oder durch physikalische Anlagerung an Aktivkohle.
Die Lagerluft wird über eine genau arbeitende Mess- und Regelapparatur sowie durch tägliche Prüfungen durch den Obstbauern überprüft. Eine weitere wesentliche Komponente bei der Langzeitlagerung ist die Feuchteregelung. Hier ist eine optimierte Auslegung der Kälteanlage und Wärmedämmung der Räume Basis gleichmäßig hoher Luftfeuchte.